Checkliste für Unternehmen / Unternehmer in der Corona-Krise

Was tun als Unternehmer / Selbständiger, wenn man durch das Coronavirus betroffen ist und sein Unternehmen retten muss?

 

Im folgenden Abschnitt erhalten alle KMU potentielle Thesen um Liquidität zu gewinnen und so die Quarantänezeit zu überstehen. Dafür attestiere ich Ihnen, dass Sie ein Geschäftsmodell betreiben, bei welchem das operative Tagesgeschäft EBIT, respektive Reingewinn erwirtschaftet, Sie also nun durch anorganischen Nachfragerückgang und durch die Maßnahmen der Legislative Engpässe erleiden.

Das Ganze zum Hören: https://www.tom-illauer.de/

 

1.     Sales and lease back:

Verkauf von Immobilienbestand auf der Aktive mit gleichzeitigem Mietvertrag mit dem neuen Eigentümer, kausal Umschichtung von Anlagevermögen in Cashflowaufwand.

2.     Lagerbestand reduzieren oder Umschlaghäufigkeit erhöhen:

Verkauf von zu hohem Lagerbestand online oder durch Rabattaktionen

3.     Waren auf Kommission kaufen

4.     Werbekostenzuschuss für 2021 vereinbaren und Auszahlung jetzt vereinbaren

5.     Abschlagsrechnung für Dienstleistungen und Warensendungen erstellen

6.     Das Zahlungsziel von Kunden reduzieren und Skonto für frühzeitige Zahlung anbieten

7.     Spenden und Sponsoring auf ein Minimum reduzieren:

Ja ich weiß Vereine sind darauf angewiesen. Aber wenn es Sie gar nicht mehr geht, dann profitiert der Verein gar nicht mehr von Ihnen

8.     Überstunden von Mitarbeitern abbauen anstatt auszuzahlen

9.     Steuervorauszahlung reduzieren: Rücksprache mit dem Finanzamt

10.  Umschuldung teurer kurzer Verbindlichkeiten in langfristiges Darlehen für geringeren Abtrag

11.  Verkauf von Assets (Betriebsvermögen) wie nicht genutzte Grundstücke, Immobilien, Patente, Markenrechte, Machinen usw.

12.  Outsourcing von Dienstleistungen oder Abteilungen

13.  Verkauf von Pkw Fuhrpark und Leasing neuer Fahrzeuge

14.  Spin Out zum Beispiel Thyssenkrupp mit Aufzügen: Abspaltung sekundärer Geschäftsbereiche mit dem Kerngeschäft

15.  Kontokorrentkredit ausnutzen oder erhöhen

16.  Kosten Analyse: Jedes Aufwandskonto aus der BWA prüfen, egal ob Putzmittel, Strom, einfach alles

17.  Privates Geld zur Verfügung stellen als Gesellschafterdarlehen

18.  Kapitalerhöhung

19.  Mitarbeiter ins Home-Office schicken und die Kernprozesse in der Wertschöpfung mit Schichtsystem decken

20.  Urlaub muss für Mitarbeiter bestehen bleiben: Wenn Sie Schnitzel verkaufen und der Kunde heute keins isst, dann isst er morgen keine zwei. Wenn Sie jedoch ein Geschäftsmodell betreiben, welches die Kern-Maslow-Bedürfnisse befriedigt, dann kann nach der Krise eine Welle entstehen. Wenn nun alle Mitarbeiter den Urlaub nun stornieren und diese im zweiten Halbjahr nutzen, dann können Sie die Nachfrage nicht bedienen oder den negativen Umsatzverlauf nicht nachholen

21.  Gespräche mit der Bank führen um Darlehen auszusetzen oder Tilgung zu reduzieren

22.  KfW Förderkredit für Coronakrise (über Ihre Bank)

23.  Marketingspend reduzieren (individuell prüfen)

24.  Investitionen verschieben: Achtung: Es ist nicht entscheidend wer die Krise übersteht, sondern wie Sie aus der Krise herauskommen. Sie wollen die Chance nutzen komparativ mit Wettbewerbsvorteil die Nachfrage zu bedienen

25.  Mitarbeiter in Kurzarbeit übertragen (Rücksprache mit dem Arbeitsamt oder Steuerberater)

26.  Betriebsbedingte Kündigungen (nicht sehr fair aber manchmal unumgänglich)

27.  Befristete Arbeitsverträge auslaufen lassen

28.  Run Rate ermitteln: Wie viele Monate können ohne Insolvenzanmeldung überstehen werden?

29.  Mitarbeiter Beteiligungen: Richtig gehört. Mitarbeiter am Unternehmen durch ESOP und co. an der Firma beteiligen lassen (Rücksprache Steuerberater)

30.  Gesellschafter aufnehmen: Achtung vor Heuschrecken! Viele Investoren warten nur auf gutlaufende Geschäftsmodelle mit Liquiditätsengpässen um sich mit Minderheitsbeteiligungen und Working Capital für X Monate preiswert zu beteiligen

31.  Lieferantenkredite aufnehmen

32.  Kunden verkaufen: Richtig gelesen. Unprofitable oder störende Kunden an die Konkurrenz verkaufen

33.  Fusionieren: In fragmentierten Oligopolen manchmal nicht ganz vermeidbar. So können die Overheadkosten bei der Verwaltung in Synergien reduziert werden und Monopolstellungen erzeugt werden (Voraussetzung Bundeskartellamt)

34.  Eigene Zahlungsziele nach Rücksprache mit Lieferanten verlängern: Achtung vor § 133 InsO. (siehe Podcastfolge dazu auf „Plattformökonomie & GAFA News)

35.  Offene Forderung verkaufen durch Mahnwesen oder Inkasso eintreiben oder sogar verkaufen (Factoring)

36.  Halbfertige Waren und Ladenhüter verkaufen

37.  Zusätzliche Einnahmequelle generieren. Zum Beispiel Produktion kurzfristig anders nutzen

38.  Mitarbeiter verleihen: Auch das geht! Wolfgang Krupp hat es vorgemacht.

 

 

Autor: Tom Illauer, www.tom-illauer.de